USA Westküste / Route 101

Von Vancouver bis nach Los Angeles – inkl. Seattle, San Francisco und Las Vegas

Archives 2012

Tag 7 bis Coos Bay

Der heutige Tag startete grau und wolkenverhangen. Deshalb habe ich es ruhig angehen lassen und in aller Ruhe die Altstadt von Florence besichtigt, die unmittelbar am Hafen liegt, wie eigentlich meistens hier an der Küste. “Alt” ist dabei im amerikanischen Sinn all das, was an das Klischee des wilden Westens erinnert. Häuser und Geschäfte aus Holz mit Bretterfronten – fehlen nur noch die Flügeltüren – aber Saloons gibt es heute nicht mehr…

Danach ging es zu “den” Dünen, die sich bis kurz vor Coos Bay ausdehnen. So eine Dünenbesteigung (bei Dunes City – welch origineller Name 😉 geht ganz schön in die Beine…

Das Umpqua Lighthouse steht auf einem Militärgelände und ist nicht zu besichtigen.

Also habe ich eine ausgiebige Pause am Strand von Horsfall eingelegt – nein, das hat weder was mit Horst, noch mit horse (Pferd) zu tun. Wer mag, kann ja mal googeln, woher der Name stammt? … Hier war jedenfalls Strand, soweit das Auge reichte – und das bei strahlender Sonne…

Den Tag ausklingen ließ ich (leider wieder bei bedeckten Himmel) in den State Parks westlich von Coos Bay, wo sich von Sunset Bay bis Cape Arago wieder Felsen auftürmen, als seien Sie schräg in den Grund gerammt worden. Viele Seelöwen und Robben tummeln sich hier. Der Chor der Seelöwen ist dabei bereits von weitem zu vernehmen – man sieht Sie noch nicht, aber man hört Sie smiley

Nicht zu vergessen der kleine botanische Garten von Shore Acres, den ich als Blumenmann natürlich ebenso genossen habe…

Zum Dinner war ich heute im Blue Heron, wo es neben Fachwerkathmosphäre und 27 Strophen “Du mein Vaterland” auch die deutsche Nationalhymne erschall. Ich bin aber sitzen geblieben und habe mir meinen gegrillten Lachs munden lassen – denn der war wirklich gut smiley

Coos Bay selbst ist schon etwas industrieller geprägt. Es scheint hier eine lange Schleppertradition zu geben…

Nur mein Handynetz hat es hier nicht – also ein Hoch auf “Free WiFi” im Motel smiley

Tag 6 bis Florence

Nach einem morgendlichen Spaziergang am NYE Beach in Newport ging es weiter südwärts.

Heute stand die Küste selbst im Mittelpunkt. Teils schroffe und bizarre Felsformationen (Seal Rock, Cape Perpetua), teils meilenweite Strände (Yachats, Florence) – immer im Wechselspiel miteinander.

Und mir unbekannte Flora gab es am Darlingtonia Wayside zu bestaunen…

Mit meinem heutigen Ausflug zu den Sweet Creek Falls hatte ich wieder Pech – vielleicht ist auch einfach nicht die Jahreszeit für pralle Wasserfälle.

Das nächste mal chille ich lieber ein wenig am strand 😉 … nun nehme ich aber erst mal ein heißes Bad…

Tag 5 – Lincoln City bis Newport – Walsichtung

Der heutige Tag begann mit viel Aufwand und wenig Input 😉 Denn der gut 3-stündige Umweg zum etwas abseits gelegenen Drift Creek Falls Trail wurde mit einem mäßig großen Wasserfall gekrönt. Sonst ist man ja zur andere Dimensionen gewöhnt. Aber das hätte auch der Horbach in Mülheim sein können, wenn er denn irgendwo 10 Meter heruntergösse. Nunja, in jedem Fall war es ein schöner Waldspaziergang mit einer doch sehr schönen und wackeligen Hängebrücke…

Auch schön war der morgendliche Spaziergang am Meer bei Möven und Anglern, die die Fische offenbar direkt am Strand räuchern. (Angekokelte Baumstämme lassen darauf schließen). Am Wochenende ist hier richtig was los. Und viele Amis nutzen das verlängerte Wochenende (Montag ist Columbus Day)…

Dann kam mir Jesus entgegen. Das war allerdings keine biblische Erscheinung, sondern vielmehr ein Truck mit eben diesem handbemalten Namenszug auf allen Seiten und jeder Menge Herzen…

Ich hatte hingegen eine ganz andere Sichtung: Wale! Zunächst kam ich bei Boiler Bay etwas zu spät. Doch bei Otter Crest habe ich dann einen Wal gesehen. Natürlich ziemlich weit weg, aber was ich auf dem Foto erahnen kann, dürfte es ein mittelgroßer Wal gewesen sein, der hin und wieder zum Atmen auftauchte und seine typische Wasserfontäne in die Luft schoss…

In Newport ließ ich den heutigen Tag ausklingen. Einen schönen alten Leuchtturm haben Sie hier liebevoll erhalten – samt Leuchtturmwärter. Und einige Surfer ritten die Wellen, während ich im Hafen noch ein wenig bummelte und einigen Seelöwen bei ihrem Abendkonzert lauschte…

Tag 4 – Astoria bis Tillamook

Ich kämpfe noch ein wenig mit den alltäglichen Tücken. Den Duschhahn muss man hier nicht nur drehen, sondern vorher ziehen! Und Waffelteig gibts hier zum Frühstück aus dem Spender, wie bei uns O-Saft. Und dann muss man das Waffeleisen nach dem Befüllen auch noch herumdrehen. Ich bin überfordert O:-)
Meine Traveller Cheques will auch keiner mehr haben. Außer Fred Meyer. Das ist hier eine Supermarktkette. Meine Rettung 😉 …
Gegen all diese Probleme wurde ich heute früh mit einem traumhaften Blick auf die Mündung des Columbia Rivers entschädigt. Erst vom Motelzimmer aus direkt über ein paar kleine Boote hinweg auf die Astoria Megler Bridge und nach dem Frühstück von der 164 Stufen hohen Astoria Column hoch oben über der Stadt, von wo aus sich mir ein traumhaftes 360°-Panorama mit schier unendlicher Weite bis hin zum Pazifik erstreckte…

Zurück auf dem Boden habe ich die ersten Seelöwen besucht, die sich teils lautstarken Revierspielen, teils lässigem sonnenbaden hingaben – eine flosse in den Wind gehoben – ob das gegen achselnässe hilft? :o)

Von Astoria aus ging es nun “endlich” auf die Route 101 südwärts.

Seaside ist ein Städtchen mit fast holländischem Flair. Ich habe meine Füße todesmutig bei handgemessenen 4 Millimeter ins Wasser gestellt… Brrrrr… Danach hatte ich mir ein sonnenbad redlich verdient!

Von nun an präsentierte sich die Küste sehr felsig. Viele Felsbrocken ragen aus dem Meer heraus. Zeitweise überzogen Dunstwolken die Küste – wie ein Schaumbad umschmiegten Sie die schroffen Gesteine zb bei Cape Falcon oder Twin Rocks…

Den Sonnenuntergang habe ich heute am Leuchtturm von Cape Meares verbracht, wo ich abermals die Felsküste bestaunt habe…

Zum Abendbrot gibt es heute kalte Küche. Warum der Tillamook-Käse allerdings so berühmt sein soll, ist mir schleierhaft smiley

Tag 3 – Mount St. Helens

Im Morgenhimmel habe ich nochmal die Space Needle (machte leider erst um 10 auf) und den Pike Market besichtigt. In letzterem flog der Fisch durch die Halle, allerdings nicht mehr lebendig smiley Auch Blumen, Obst, Gemüse und Gewürze waren um halb acht bereits aufgebaut.
Doch einkaufen lohnt sich für mich erst mit Auto…

Das habe ich dann heute abgeholt. Und das ging einfach: am Schalter melden, unterschreiben, zum Parkplatz gehen, einen der Wagen aussuchen (“Schlüssel steckt”) und nach kurzer Endkontrolle losfahren… 🙂

Mit meinem “kleinen” liebgewonnenen Spritfresser Jeep Liberty in weiß ging es dann also mit viel Hubraumgluckern los zum Mount St. Helens, der sich nach seinem damaligen Vulkanausbruch noch immer stetig verändert und bereits wieder einen Teil gewachsen ist. Die Fahrt zur Rangerstation mit den vielen Lookouts war schlichtweg atemberaubend. Faszinierend, welche Kraft die Natur hat und anschließend auch wieder das ökologische Gleichgewicht herstellt…

Und weil ich falsch abgebogen bin (Handyakku leer und damit kein Navi) durfte ich den Sonnenuntergang entlang des Columbia Rivers genießen und “musste” mit der Puget-Island-Fähre über den Fluss übersetzten. Schade, dass es dabei am Ende schon stockfinster war…

Jetzt bin ich in Astoria und werde Morgen dann auf die 101 einbiegen…
Gute Nacht, Euer Sigi, demdieaugenjetztzufallen… smiley