Tag 1 – Vancouver

Gegen 6.30 Uhr bin ich heute aus dem bett gefallen. Gut, dass ich beim frühstück nicht auf meine Eiweißration verzichten musste. Erstaunlich üppig gab es neben Toast, Pfannekuchen und Sirup nämlich auch Rührei, Philadelphia Frischkäse, Muffins und Milch :))) Gut gestärkt habe ich dann die verschlafene Stadt erkundet. Mövengeschrei prägte die Geräuschkulisse. Durch den wolkenbedeckten Himmel landeten die ersten Wasserflugzeuge. Die ersten Jogger eroberten mit mir gemeinsam den Tag…

Waterfront, Canada Place, Stanley Park die ersten Stationen meines Rundgangs durch die Stadt vorbei an den diversen Yachten und dem Ruderclub. Von den hier im Stanley Park stehenden Totem-Pfählen aus hat man einen besonders schönen Blick auf die Skyline Vancouvers.

Das Westend beherbergt etliche Lokalitäten, die aber auch gegen 10 Uhr noch meist geschlossen haben, und führt mich zum English Bay Beach, wo sich bereits blauer Himmel breit macht.
Hier toben Möven und Raben im Wettstreit. Die hier aufgestellten Figuren lachen sich selbst halb tot und stecken mich damit an. 😀

Meinen Füßen gönne ich eine kleine Pause und nehme nun den Bus nach Yaletown. Der Charme dieser Ecke erschließt sich mir bei grauem Himmel und teils heruntergekommenen Fassaden nicht. Also laufe ich am BC-Stadium vorbei nach Chinatown. Endlich mehr Menschen. Die Stadt lebt also doch 🙂
Fernöstliche Gewürze, Pilze, Trocken- und Frischfisch, Blumen, allerlei unidentifizierbares und etliche Beautysalons prägen dieses Viertel, in dem chinesische Schriftzeichen die Preisschilder dominieren.

Und obgleich sich Hunger breit macht, wirken die Imbisse hier nicht wirklich einladend 🙁

So schreite ich durch das Millenium-Gate Richtung Gastown und lasse mich gegen 14 Uhr bei einem Mexikaner nieder. Die schwarze Bohnensuppe wärmt angenehm auf und die Cola mit Free Refill löscht den Brand 😉

Nun habe ich mir ein kleines Mittagsnickerchen verdient und starte um fünf wieder los. Jetzt scheint die Stadt richtig wach zu sein – es herrscht reges Treiben in den Einkaufsstraßen auf der Granville und Robson Street. Und bei strahlender Sonne wirken die Fassaden gleich viel imposanter.

Zur blauen Stunde baue ich mein Stativ bei den Totem-Pfählen auf und genieße die hereinbrechende Dämmerung bei klarem Himmel und den Blick auf die skyline.
Gut, dass Vatter mir noch die strickmütze mitgegeben hat. Das wärmt die Ohren 🙂 denn hier ist es mit gefühlten 10 Grad echt frisch.

Um acht mache ich mich auf den Heimweg und höre um 9 den Donnerschlag der Nine-o’clock-gun vom gegenüber liegenden Ufer.

Zurück in Gastown pfeift pünktlich um 9.30 pm die dampfende Uhr (Steaming Clock) wie Big Ben. Ein Stück british Empire mitten in Vancouver…

Der Tag geht zu Ende. Nun sind fast alle Restaurants ausgestorben. Und die aktuellen Diskussionen um kanadisches Rindfleisch schränken meine Menüauswahl zusätzlich ein. So gebe ich mein letztes Geld (18 cad) für einen delikaten vietnamesischen Imbiss her, der jeden Cent wert ist :)~